Schneekatastrophe 2006

Hier einige Bilder von der Schneekatastrophe im Februar 2006.
Hauptsächlich mussten Dächer von der Schneelast befreit werden.
Die Feuerwehr Alkofen war hier mehrere Tage im Einsatz

Alkofener Hauptstraße
Hundsöd
Böcklbacher Straße
eingestürzter Stadl in Thannet
Hördterbergstraße - Vilshofen
Fa. Huber - Vilshofen
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Auszug Vilshofener Anzeiger / PNP vom 13.02.2006

Langsam kommen die Schnee-Helfer zur Ruhe
Gestern noch vereinzelte Einsätze - Halle in Waizenbach eingestürzt - Dächer geräumt - Schneeverwehungen

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Peter Prem, FFW Alkofen, im nicht ungefährlichen Einsatz.
Gut zwei Meter hoch waren die Schneeverwehungen im Bereich Ober-/Unterreit bei Alkofen.
Gut 120 Leute schufteten fünf Tage lang rund zehn Stunden täglich auf den Dächern von Betrieben.
Freiwillige der FFW Alkofen räumten gestern in Waizenbach ein Hallendach. (Foto: Klotzek/Lubig)

von Jörg Klotzek

Vilshofen. Geschafft - und das in jeder Hinsicht. Langsam kommen im Großraum Vilshofen die Helfer im Kampf gegen die Schneeflut zur Ruhe. Während vor allem im Bayerischen Wald gestern noch massiv gekämpft werden musste, gab es rund um die größte Stadt im Landkreis Passau nur noch vereinzelte Einsätze für Feuerwehren und Retter.
Einer davon spielte sich ab Sonntagvormittag in der Baumschule Hechinger in Waizenbach ab. Dort kämpften Vize-Kommandant Stephan Drasch und 16 Freiwillige der FFW Alkofen auf einem Hallendach gegen Tonnen von Schnee an, nachdem sich bereits die Balken des alten Lagers beängstigend gebogen haben. Die Angst ist verständlich: Auf dem Gelände des Betriebes, der derzeit Winterpause hat, war in Urlaubs-Abwesenheit des Firmenchefs bereits vor einigen Tagen eine große Maschinenhalle unter der Schneelast zusammengebrochen.
Schwerstarbeit hatten in den letzten fünf Tagen hunderte Männer und Frauen aller umliegenden Feuerwehren zu verrichten. So berichtet Siegfried Haslinger, Kommandant der FFW Vilshofen, dass die Arbeiten auf den Dächern im Gewerbegebiet Linda -durchschnittlich 120 Leute täglich für gut und gerne zehn Stunden pro Tag- gebunden hätten. Die Einsatzleitung habe laut Katastrophenplan beim zuständigen Kreisbrandinspektor gelegen, in diesem Fall KBI Ernst Fischl. Seit Dienstagabend wurden zahlreiche Dächer, vor allem von Gewerbebetrieben, von Schneelasten befreit, so etwa das gesamte Kaufland-Areal, die Brauerei Wolferstetter in Linda, die Firma Eisen-Huber und die dortige Tennishalle, dazu das Gymnasium und die Kirche in Sandbach.
Am Samstag kam dann noch ein 70 Meter hohes Dach beim ehemaligen Bayernwerk in Pleinting dazu, gerade, als die Bundeswehr vom dortigen Hornbach-Einsatz abgerückt war. So musste die FFW Pleinting mit Unterstützung anderer Wehren rauf aufs Dach in Schwindel erregender Höhe.
Unpassierbar waren vorübergehend Straßen im Raum Alkofen, nachdem der Wind dort Schneeverwehungen von über zwei Meter Höhe angehäuft hatte. Nur mit einer Schneefräse des Bauhofes, die laut Bürgermeister Hans Gschwendtner seit Jahren nicht mehr benötigt wurde, konnten die Strecken wieder frei gemacht werden. Für Schneepflüge war trotz Allrad-Antrieb und Schneeketten kein Durchkommen mehr.
Unbürokratische Amtshilfe: Die wertvolle Schneefräse war die letzten Tage nach Fürstenstein verliehen worden, weil dort die Verwehungen noch viel extremer sind.
Im Laufe des heutigen Tages will man die letzten eingeschneiten Einöd-Anwesen zugänglich machen, weil noch immer einige Weiler lediglich mit Skiern oder Schneeschuhen erreichbar sind.

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