Modulare Truppausbildung Basis
Bereit für den Dienst am Nächsten
Junge Feuerwehrler des KBI-Bereichs Passau Land West bilden sich fort
Die Teilnehmer der Feuerwehr Alkofen: Simon Baumgartner, Maximilian Knab, Sebastian Englmüller, Alicia Wagner
Engertsham. Die Jugend ist an der Feuerwehrarbeit interessiert und bereit, für den Dienst am Nächsten einzutreten. Dies unterstrich einmal mehr die gute Beteiligung an der modulare Truppausbildung Basismodul, die für den KBI-Bereich Passau Land West in Engertsham noch vor den Einschränkungen durch die Corona-Krise, durchgeführt wurde und an der 34 Feuerwehrnachwuchskräfte der Wehren Engertsham, Vilshofen, Alkofen, Albersdorf, Neukirchen/Inn, Vornbach, Rehschaln, Holzkirchen, Mittich und Ledering teilnahmen.
Die jungen Feuerwehrleute ließen sich an drei Samstagen theoretisch und praktisch für den Feuerwehrdienst schulen. Die Lehrgangsleitung lag in den Händen von Kreisbrandmeister Markus Stöckl. Bei seiner Arbeit wurde er von Kameraden der Feuerwehr Engertsham sowie von Uwe Vogl (Kommandant Neukirchen/Inn), Martin Wimmer (Kommandant Mittich), Michael Oswald (stellvertretender Kommandant Walchsing), Franz Knödl (Gruppenführer Aldersbach), Christian Jetzinger (Gruppenführer Neukirchen), Sabrina Sigl (Gruppenführerin Höch-Fürstdobl), Matthias Schiestl (stellvertretender Kommandant Vornbach) und Stephan Bauer (Gruppenführer Neuburg) unterstützt.
Im theoretischen Teil ging es um Rechte und Pflichten eines Feuerwehrdienstleistenden sowie die Rechtsgrundlagen und Organisation der Feuerwehr, Brennen und Löschen, wobei der Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern ausführlich behandelt wurde. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Gefahren an der Einsatzstelle und die erforderlichen Schutzmaßnahmen gelegt.
Der praktische Unterricht erstreckte sich auf Fahrzeugkunde, wobei dafür neben dem Löschgruppenfahrzeug HLF 20 der Feuerwehr Engertsham auch die Nachbarwehren Fürstenzell, Neuburg, Rehschaln und Voglarn Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stellten, und die Rettung von Personen, wobei dafür der Umgang mit den Rettungsgeräten geübt wurde. Ein weiteres Thema war die Löschwasserversorgung. Nachdem die Ausrüstung der Mannschaft besprochen wurde, galt es, bei der Brandbekämpfung das Erlernte in die Praxis umzusetzen.
Ein breiter Rahmen, der heutigen Einsatzhäufigkeit entsprechend, wurde der technischen Hilfeleistung gewidmet. Dabei wurden die Geräte für die einfache technische Hilfeleistung wie Werkzeuge, Beleuchtung, Tauchmotorpumpe und Wassersauger gezeigt und deren Einsatzmöglichkeit besprochen.
Bestens bewährt hat sich im Rahmen des Basismoduls der modularen Truppausbildung das Thema "psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte". Martin Eichlseder vom PSNV-E Team das Landkreises Passau hatte sich mit diesem noch neuen, aber doch sehr wichtigen Thema unter der Überschrift "Hilfe, wenn die Seele brennt" befasst.
Bei den vielfältigen Aufgaben, die auf die Feuerwehren zukommen, ist es notwendig, sich ein fundiertes Grundwissen anzueignen, erklärte KBM Stöckl. Diese Ausbildung sei die Basis für eine entsprechende Weiterbildung bzw. für weiterführende Lehrgänge. Die modulare Truppausbildung gliedert sich in drei Teile. So wurde mit dem Basismodul der Grundstein für die Feuerwehrarbeit gelegt.
Stöckl unterstrich den Stellenwert der Ausbildung am Standort, was die Kommandanten der einzelnen Feuerwehren entlaste und geringe Kosten für die Kommunen bedeute. "Mit der Grundausbildung habt ihr euch das Wissen angeeignet, um in den jeweiligen Wehren tätig zu werden und Menschen helfen zu können", sagte Stöckl. Er sprach auch die Kameradschaft bei den Feuerwehren an. Ein Begriff, der in keiner Dienstvorschrift und keinem Merkblatt vorkomme, aber dennoch die wichtigste Grundlage für eine gut funktionierende Feuerwehr darstelle. Dabei bat er darum, dass die Kameradschaft bei den Wehren sehr hoch angesiedelt werde, denn nur mit einer guten Kameradschaft kann man viel erreichen – "manchmal sogar das Unmögliche, wenn’s darauf ankommt".
Kreisbrandinspektor Hans Walch unterstrich die Notwendigkeit und Bedeutung dieser modularen Truppausbildung, wobei er sich bei allen Teilnehmern für das Interesse an der Feuerwehrarbeit bedankte, ebenso bei den Ausbildern bei der gastgebenden Feuerwehr Engertsham. Walch wies noch auf weiterführende Standortlehrgänge und Schulungen hin, wobei er gleichzeitig den Appell an die jungen Feuerwehrkräfte richtete, dass sie weiterhin die Übungen und Ausbildungsveranstaltungen besuchen möchten.
Fürstenzells Bürgermeister Manfred Hammer bekräftigte dies ebenfalls, da die kommunale Pflichtaufgabe nur mit großem freiwilligem Engagement erfüllt werden könne. Die Kommunen geben viel Geld für Fahrzeuge und Geräte aus – das wäre aber alles nichts wert, wenn es nicht Leute gäbe, die hier tatkräftig zupacken.
Die Feuerwehrnachwuchskräfte erhielten von Kreisbrandinspektor Walch, Lehrgangsleiter Stöckl und Bürgermeister Hammer als Lohn ihre Lehrgangsbestätigung bzw. ihr Dienstbuch mit dem Eintrag über die erfolgreiche Lehrgangsteilnahme. − ml
Vilshofener Anzeiger vom 21. März 2020